Hike&Run Around Ibiza – September 2023: Unsere einzigartige Inselumrundung
Einen Tag vor unserem großen Abenteuer, die komplette Insel Ibiza zu Fuß zu umrunden, erreichten wir Ibiza. Schon am Flughafen erlebten wir unseren ersten kleinen Schock als unser Gepäck auf mysteriöse Weise verschwunden war. Angeblich sollte es sich in Frankfurt befinden, was für uns unerklärlich war, da wir überhaupt nicht über Frankfurt angereist sind. Nach kurzer Hektik und einigen Telefonaten tauchte es dann doch glücklicherweise wieder auf.
Da wir unsere Wanderung an der Statue Vara de Rey in Eivissa Stadt beginnen wollten, beschlossen wir, die Nacht im Hostal Vara de Rey zu verbringen. Dieses kleine, authentische Hostal war seit mehr als einem Jahrzehnt unsere Wahl und wir fühlten uns stets herzlich willkommen.
Um uns auf die kommenden Tage vorzubereiten, stärkten wir uns mit Pasta und gingen früh schlafen – was auf Ibiza normalerweise eher untypisch ist. Doch wir wussten, dass die kommenden Nächte in Schlafsäcken am Strand wohl nicht allzu erholsam sein würden.
Gut ausgeruht und nach einem kräftigen Frühstück standen wir schließlich am nächsten Tag um 9 Uhr bereit, um an der Statue Vara de Rey in Eivissa Stadt loszulaufen.

Unsere erste Etappe von Eivissa Stadt nach Cala Vadella – 46 km
Hochmotiviert und in zügigem Tempo ließen wir Eivissa Stadt schnell hinter uns. Über Ses Salinas und Cap de Falcó ging es erst einmal bis zur Cala Jondal. Hier machten wir im exzellenten Restaurant Casa Jondal eine erste längere Pause und genossen bei einem Espresso Martini und einem Glas Weißwein die besondere Atmosphäre. Unser Weg führte uns anschließend weiter über die malerischen Berge von Es Cubells bis zu den magischen Felsen von Es Vedra, wo wir einen großartigen Sonnenuntergang erleben konnten. Nach einem Abendessen im Sardina Loca oberhalb von Cala Vadella, richteten wir uns ein wenig später am Strand für unsere erste Nacht unter freiem Himmel ein.
Die erste Nacht erwies sich direkt als sehr anspruchsvoll. Die Feuchtigkeit von unten und die hartnäckigen Mücken machten uns das Schlafen nahezu unmöglich. Anna wurde von einer Mücke direkt unter dem Auge gestochen.

Unsere zweite Etappe von Cala Vadella nach Cala Salada – 35 km
Nachdem wir uns, nach einer unruhigen Nacht, kurz in einer nahegelegenen Hoteltoilette frisch machen konnten, setzten wir unseren Weg fort. In Cala Tarida gab es Rührei und Kaffee sowie eine Apotheke, um ein Medikament zu besorgen, das uns Linderung gegen die Mückenstiche verschaffen sollte. Außerdem konnten wir hier unsere elektronischen Geräte aufladen, nachdem wir feststellen mussten, dass unsere Powerbank nicht funktionierte. Extra mit einem Solarpanel ausgestattet und vorher getestet, ließ sie uns im Stich. Naja, wird schon irgendwie gehen.
Unsere Wanderung führte uns weiter über die wunderschöne Cala Comte und am Sunset Ashram vorbei, bis nach San Antoni. Hier mussten wir erneut eine längere Pause einlegen, um unsere Handys wieder aufzuladen und uns zu erholen. Der Weg zog sich endlos und die heiße Mittagssonne tat ihr Übriges. Als wir San Antoni dann wieder verließen, standen wir vor den ersten richtigen Bergen. Von hier an ging es ständig steil bergauf und bergab und wir mussten uns immer wieder auf unseren Handys orientieren. Schnell bemerkten wir, dass unsere Handyakkus erneut nicht lange mitspielten und uns wurde klar, dass es gut gewesen wäre eine analoge Karte dabei zu haben.
In ungefährer Richtung setzten wir unsere Wanderung fort, bis wir schließlich etwas verloren an einer Finca um Hilfe bitten mussten, um unsere Akkus erneut aufladen zu dürfen. Eine freundliche Familie stellte uns ihre Steckdosen zur Verfügung und zeigte großes Interesse an unserer Reise. Nach einem kurzen Plausch, ging es mit halbwegs geladenen Akkus weiter. Entgegen unseres ursprünglichen Plans bis nach Port San Miquel zu wandern und dort zu übernachten, beschlossen wir ’nur‘ noch bis zur Cala Salada weiterzugehen.
Gegen 18 Uhr erreichten wir schließlich die Bucht. So konnten wir unsere feuchten Schlafsäcke und unsere Kleidung noch in der Sonne trocknen und es uns zum Essen in der kleinen Casita am Strand gemütlich machen. Vielleicht lag es auch am ausreichenden Hierbas, denn obwohl die Mücken hier immer noch eine Plage waren, war die Nacht etwas wärmer und nicht so feucht wie die vorherige.

Unsere dritte Etappe von Cala Salada nach Cala Boix – 55 km
Nach einer mehr oder weniger erholsamen Nacht mussten wir leider erneut feststellen, dass unser Akkuproblem ein wiederkehrendes ist. Aufgrund dessen, dass wir in der Bucht kein Netz hatten, haben sich unsere Akkus über Nacht entleert und wir machten uns mit nur noch 20%, aber ganz viel Hoffnung, es bis zur nächsten Möglichkeit zu schaffen, auf den Weg. Es kam aber wie es kommen musste und mitten im Gebirge oberhalb von Santa Agnes, auf dem Weg nach Port San Miquel, versagten beide Handys gleichzeitig. Ohne Karte, nur mit einer groben Richtungsvorstellung, ging es dennoch weiter. Was sollten wir auch anderes machen?
Aufgrund unserer bisherigen Inselkenntnisse und unserem guten Orientierungssinn schafften wir es erst bis nach Sant Mateu und anschließend bis nach Sant Miquel de Balansat. Kurz bevor wir dort ankamen fuhr ein Auto an uns vorbei und hielt an. „Seid ihr nicht die beiden, die gestern bei uns an der Villa nach Strom gefragt haben?“, rief eine Stimme aus dem Auto. Es war dieselbe Familie vom Vortag, erneut eine große Hilfe für uns. Auch wenn sie ebenfalls kein Handynetz hatten, waren sie aber mit einer Faltkarte besser ausgestattet als wir und so konnten wir uns zumindest kurz orientieren. Dankbar trennten sich unsere Wege ein zweites Mal und wir scherzten, ob es wohl noch ein drittes Treffen geben würde.
Auf dem langen und endlos scheinenden Weg kamen wir an der Can Sulayetas vorbei. Es war unsere erste Möglichkeit seit den Morgenstunden, uns zu erfrischen und zu stärken. Hier fühlten wir uns, mitten im Nirgendwo, von der ersten Sekunde an unglaublich willkommen. Endlich gab es Frühstück und einen Kaffee und wir konnten unser Wasser wieder auffüllen. Die Atmosphäre in der kleinen Can war erfrischend, so dass sich unsere Stimmung schnell wieder verbesserte.
Außerdem erreichte uns, nachdem wir unsere Telefone vollständig geladen hatten, eine überraschende Nachricht von unseren Vermietern der Sportphilia Ibiza Villa in Cala Boix. Wir hatten ihnen vor Wochen von unserem Vorhaben berichtet und nachgefragt, ob es eventuell möglich wäre, eine Nacht bei ihnen zu verbringen, falls sie vor Ort wären und die Villa nicht vermietet sei. Auch wenn wir seither nichts von ihnen gehört hatten, schienen sie fest mit uns zu rechnen und fragten lediglich nach unserer Ankunftszeit. Das war eine noch weiter motivierende Überraschung zur richtigen Zeit für uns.
Dennoch standen wir vor einer Entscheidung: Entweder setzten wir unseren Weg über Cala Benirrás und Portinatx fort und verlängerten unser Abenteuer um eine Nacht unter freiem Himmel oder wir gingen über San Joan und Cala San Vicent direkt nach Cala Boix. Anders wären die noch vor uns liegenden 30 Kilometer, nach bereits 25 bis hierher nicht zu schaffen.
Auch wenn es eine enorme Herausforderung war, waren wir uns einig alles dafür zu tun, um am Abend bei Brigitte und Roland in Cala Boix anzukommen. Also ging es weiter. Mit nur einer kurzen Pause im Giri Cafe in San Joan bis ins Gebirge oberhalb von San Vicente. Hier wartete nach einem extrem langen Anstieg über mehrere Kilometer die nächste Aufgabe auf uns. Vor einer Villa mitten auf dem Berg endete der Weg. Umdrehen war jedoch keine Option und so kämpften wir uns, entlang der Grundstücksmauern, durch das Dickicht hindurch. Zu allem Überfluss gab es zum Finale auch noch ein Labyrinth aus Spinnennetzen mit riesengroßen Spinnen, die uns den Weg versperrten. Wie im Film kletterten wir dort hindurch und waren erleichtert, als der Weg auf der anderen Seite des Grundstücks wieder weiterging. Jetzt ging es nur noch bergab und es konnte nicht mehr viel passieren.
Kurz vor der Dunkelheit kamen wir nach einem super langen Tag endlich in Cala Boix an. Unsere Gastgeber empfingen uns mit freundlichen Armen und einer großen Portion Pasta Bolognese. Wir waren super glücklich und sehr dankbar dafür, genau hier zu sein.

Unsere vierte und letzte Etappe von Cala Boix nach Eivissa Stadt – 34 km
Nach einer sehr erholsamen Nacht in richtigen Betten machten wir uns am Morgen gut gelaunt und hoch motiviert auf den Weg nach Eivissa Stadt. Nachdem wir am Vortag 55 Kilometer und die meisten Höhenmeter hinter uns gelassen hatten, dachten wir, dass nun nicht mehr viel passieren könnte. Also ging es zügig los, zunächst bis nach Santa Eularia. Hier wartete Katja vom Ibiza Live Report auf uns, um uns kennenzulernen und zu erfahren, wie wir auf diese verrückte Idee gekommen sind. Nach einem kurzen, netten Gespräch und einem leckeren Kaffee machten wir uns wieder auf den Weg. Die ersten 20 Kilometer bis kurz nach Santa Eularia verliefen hervorragend. Keine Anstiege und immer an der Küstenlinie entlang.
Erst nach der Cala Nova warteten noch einmal ein paar steile Anstiege und zum Abschluss die „Stairs of Heaven“ auf uns. Mittlerweile hofften wir auf jedem Hügel endlich die Dalt Vila am Horizont zu sehen und wurden doch bis weit nach Roca Lisa immer wieder enttäuscht. Es dauerte bis oberhalb der Talamanca Bucht bevor es endlich soweit war und wir Eivissa mit seiner Burg wieder zu unseren Füßen liegen sahen. Die letzten fünf Kilometer waren Glück und Freude gleichzeitig. Und so kamen wir, wie geplant erschöpft aber überglücklich wieder an der Statue Vara de Rey in Ibiza Stadt an.
Um unseren Erfolg gebührend zu feiern, sind wir zum Abschluss noch in unser Lieblingsrestaurant, das Sa Cova, gegangen, und haben es uns nach all den Strapazen und den Aufgaben, die hinter uns lagen, richtig gut gehen lassen.
Unser Fazit – 170 km und 3000 Höhenmeter später
Unsere einzigartige Inselumrundung um Ibiza zu Fuß war nicht nur eine körperliche Herausforderung, sondern auch eine ganz besondere Reise zu dem, was wir mit Sportphilia Ibiza anbieten möchten. Wir haben nicht nur die wunderschöne Landschaft und die gastfreundlichen Menschen der Insel erlebt, sondern auch die Kraft des gemeinsamen Abenteuers entdeckt, mit Spaß und Freude Herausforderungen zu meistern. Es war eine Reise, die uns gelehrt hat, dass man alles erreichen kann, wenn man nur den Mut und die Entschlossenheit hat, sich auf den Weg zu machen.
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